Positiver Schatten
Ihr werdet Ihn fragen: Was ist der Unterschied?
Er wird euch antworten: Das macht den ganzen Unterschied!
Negativer Schatten
In jedem von uns schlummert ein Licht, das nur auf eines wartet: dass wir unsere Göttliche Natur verwirklichen. Aber, um sie zu verwirklichen, müssen wir erst für den Schatten in uns und um uns bewusst werden. Es existiert eine positive Dunkelheit und eine negative Dunkelheit und genau diese beiden Punkte sind es, die Weißer Wolf heute beleuchten möchte.
Guten Tag Weißer Wolf, warum haben Sie beschlossen, sich mit uns über das Licht und den Schatten zu unterhalten?
Guten Tag euch allen! Ja, ich werde über die positive Dunkelheit und die negative Dunkelheit sprechen, weil wir, wenn wir tief in unser Inneres schauen, sehen werden, dass sich dort Schatten-Zonen verbergen, Dinge, die wir geheim halten, weil wir nicht wagen zuzugeben, was wir wirklich sind. Aber in uns gibt es auch das Licht, das nur darauf wartet, sich auszudrücken, zu erstrahlen. Wir sollten diesem Licht mehr Raum in uns geben und den Schatten reinigen, der sich in den Winkeln unseres Wesens versteckt! Wir sind kontinuierlich in der Dualität: ich will, ich will nicht. Unsere Gedanken sind negativ und positiv zugleich, darum sollten wir das, woran wir denken, genau überprüfen und beobachten.
Wenn Sie vom Schatten sprechen, sprechen Sie dann von unseren Fehlern, von unseren Blockaden?
Ja, unsere Blockaden halten uns gefangen; übrigens finden wir im Wort blocage (Blockade) das Wort cage (Käfig)! Falls wir wirklich mit dem Göttlichen Licht, das in uns ist, in Einklang (Kommunion) sein wollen, müssen wir diese Arbeit machen, denn für die meisten Lebewesen ist es so, dass dieses Licht schlummert, darauf wartend, dass das Lebewesen sein Potential verwirklichen kann.
Also teilen sich das Licht und der Schatten unser Sein?
Die Dualität trennt immer, aber der Schatten ist nur eine Projektion oder eine Widerspiegelung des Lichts! Das Licht hebt den Schatten deutlich hervor, denn sie können nicht zusammenleben. Wenn man an Schatten denkt, kann man dort die Finsternis sehen, alles was mehr oder weniger dunkel ist, ist mit dem Bösen verbunden.
Aber es ist schwer, unseren Schatten-Teil zu sehen und selbst das Licht zu sehen ist schwierig. Kann man sagen, dass unser Schatten-Teil unsere Dunkelheit ist?
Ja, man kann dies sagen, aber auch wenn das Kind im Bauch seiner Mutter ist, ist es in der Dunkelheit, es entsteht in dieser Dunkelheit, es gibt einen negativen Schatten und einen positiven Schatten. Der negative Schatten ist verbunden mit allem was finster ist, den Kräften des Bösen! Wohingegen der positive Schatten derjenige ist, der uns mit dem Mysterium des Lebens verbindet.
Kann man den positiven Schatten noch ein bisschen genauer definieren?
Wie ich bereits weiter oben sagte, der positive Schatten ist derjenige, der dem Lebewesen, das ihr seid, erlaubt hat, zu sein. Bevor es Licht ward, gab es die Finsternis, also die Dunkelheit. Man kann sagen, dass diese Dunkelheit ein wenig wie unsere Mutter ist. Denn wir sind durch Sie geformt worden. Die positive Dunkelheit kann außerordentliche Dinge für uns tun.
Was zum Beispiel?
Sie kann uns tiefgreifend heilen!
Wie kann man mit ihr arbeiten?
Indem man sich mit ihr in Einklang (Kommunion) bringt: begebt euch in ein gut verschlossenes Zimmer, so dass das Licht nicht hineinkommen kann; dann bleibt in der Mitte des Zimmers sitzen. Lasst eure Augen offen; stellt euch das Zimmer vor, in dem ihr sitzt. Versucht, die Wände zu spüren, den Raum, die Leere des Zimmers und die Fülle! Stellt euch vor, ihr seid im Bauch eurer Mutter. Lasst die Augen geöffnet, bleibt eine Stunde lang in diesem Bad von Dunkelheit. Falls ihr Müdigkeit in euren Augen spürt, könnt ihr sie für einen Augenblick schließen, oder mit euren Augenlidern blinzeln. Aber versucht, so lange wie möglich mit geöffneten Augen zu bleiben. Es wird nicht lange dauern bis ihr Visionen haben werdet. Dann stellt euch vor, die Dunkelheit zu sein. Lasst sie in euch eintreten, werdet Eins mit Ihr. Verwischt die Konturen eures Körpers, seid einzig und allein eine Dunkelheit.
Was wird es bringen, diese Meditation über die Dunkelheit zu machen?
Zunächst entwickelt sie den sechsten Sinn, um dann eingeschlafene Bereiche des Gehirns zu stimulieren. Die Dunkelheit, die wir sehen, ist wie ein Spiegel, wo sich unsere negative Dunkelheit widerspiegeln wird. Viele Leute haben Angst vor der Dunkelheit. Sie fühlen sich nicht wohl mit ihr. Übrigens, wenn wir uns mit etwas nicht wohl fühlen, bedeutet das, dass wir diese Problematik zu bearbeiten haben. Zudem werdet ihr, indem ihr eine Stunde oder länger, falls ihr dazu fähig seid, meditiert, eine gewisse Ruhe in euch spüren.
Wie lange sollten wir diese Praktik machen?
Ihr könnt mit 21 Tagen anfangen. Dann, falls ihr noch weiter gehen möchtet, macht sie 3 Monate lang ohne Unterbrechung. Ihr könnt euch in einen Wald begeben oder in eine Grotte oder auch auf einen Berggipfel, oder nahe an einen Wasserlauf und dort in der Dunkelheit. Es stimmt, dass tagsüber im Wald nicht die gleiche Atmosphäre ist!
Es stimmt, dass tagsüber im Wald nicht die gleiche Atmosphäre ist…!
Die Dunkelheit ist mit dem Mysterium verbunden. Wir haben einen Teil von ihr in uns, damit die Göttliche Flamme in uns strahlt. Das Licht wird in der Dunkelheit sichtbar. Die positive Dunkelheit zieht immer die negative Dunkelheit an, die sich in uns befindet. Die Arbeit mit dem Schatten ist eine gängige Praktik bei den Schamanen, im Tantrismus, dem Buddhismus, dem Voodoo, sogar bei den Indianern. Monate- oder jahrelang völlig von einem dunklen Ort umgeben zu sein, entwickelt latente Fähigkeiten. Man hat danach Visionen, man sieht!
In unserer heutigen Zeit hat niemand mehr die Zeit, sich monate- oder jahrelang in eine Grotte einzuschließen, um diese Arbeit mit dem Schatten zu machen!
Aber ihr könnt sie jeden Abend in dem Moment machen, wo ihr euch zu Bett begebt. Schließt alle Fensterläden, damit das Licht seine Nase nicht hineinstecken kann und haltet die Augen so lange wie möglich offen, spürt die Nacht, spürt die Dunkelheit, beobachtet, was in euch geschieht. Stellt euch vor, dass die Dunkelheit euch einsaugt, dass sie die andere, negative Dunkelheit in euch heraussaugt, dort wo die Angst, der Zweifel, der Mangel an Vertrauen, die Eifersucht, die Gier, die Verurteilung… herum dümpeln. All diese Dinge gehören zu dieser negativen Dunkelheit. Atmet die positive Dunkelheit ein und atmet die negative Dunkelheit aus. Seid Eins, hier und jetzt! Spürt den Raum des Zimmers oder wo auch immer ihr euch befindet. Versucht zu sehen. Durchquert die Dunkelheit. Was seht ihr? Was spürt ihr? Ihr müsst diese Dunkelheit in euch zähmen, ihr werdet bald merken, dass ihr Lust haben werdet, euer tägliches Rendezvous mit ihr zu haben.
Was können Sie uns noch über die Dunkelheit sagen?
Es gibt viel zu sagen, aber am besten ist es, zu praktizieren, was ich gerade gegeben habe, um zu verstehen, dass es wichtig ist, sich in völliger Dunkelheit zurechtzufinden, was heutzutage schwierig ist mit all den Beleuchtungen der Städte. Darum, falls ihr das Glück habt, woanders zu wohnen als in den Städten, könnt ihr sie in einem Unterholz, einem Wald, einem Gebirgszug oder einer Grotte machen oder nahe an einer Quelle oder einem Wildbach. Am besten ist es, sie zu einer mondlosen Nacht zu machen.
Sie haben gesagt, dass diese Arbeit über die Dunkelheit latente Fähigkeiten entwickelt und Frieden schenkt?
Ja, es ist einfach so: die Tatsache zu sehen, was nicht gesehen wird, stimuliert die Hellsichtigkeit! In dunkelster Nacht sehen wir keine Objekte, sondern etwas wie Lichtblitze, Formen. Wir spüren Präsenzen; dies entwickelt eine andere Wahrnehmung, eine andere Vision. In der Nacht versuchen wir zu hören, wir spitzen beim leisesten Geräusch die Ohren, alle unsere Sinne sind alarmbereit. Wenn wir tagsüber eine Gasse entlanggehen, beunruhigen wir uns überhaupt nicht. Aber nachts sind wir mit all unseren Sinnen auf der Hut und beim leisesten verdächtigen Geräusch alarmbereit! Man kann sagen, dass die Dunkelheit in uns uns wach hält. Sobald die Nacht hereinbricht, beginnen wir schläfrig zu werden, weil die Dunkelheit uns sanft einhüllt, sie lädt uns ein uns hinzulegen und unsere Kräfte, die wir tagsüber aufgewendet haben, wiederzuerlangen. Man kann also sagen, dass die positive Dunkelheit wie eine Mutter für uns ist, sie kümmert sich um uns. Und da wir in dieser Dunkelheit baden, sinken wir in den Schlaf, und da kommen die Träume, wir sind in einer anderen Realität, der der positiven Dunkelheit. Wir dürfen unsere Arbeit mit Ihr nicht außer Acht lassen, Sie ist heilsam für unsere spirituelle Entwicklung.
Nun bleibt für uns nur noch, die Erfahrung mit der positiven Dunkelheit kennenzulernen, nicht wahr? Möchten Sie zum Abschluss noch etwas sagen?
Ja, man muss praktizieren. Ich denke, dass wir einen Schnell-Rundgang in dieser Unterhaltung gemacht haben, aber es gibt so viel über diese Praktik zu sagen, dass es nötig wäre, ein spezielles Buch über dieses Thema zu schreiben!
Denken Sie daran, eins darüber zu schreiben?
Warum nicht? Ich lade euch nun wirklich dazu ein, diese Erfahrung 21 Nächte lang in eurem Bett (oder woanders) zu machen, inmitten der positiven Dunkelheit sitzend, damit eure negative Dunkelheit durch Sie absorbiert wird. Ihr werdet dadurch große Wohltaten spüren. Empfangt meine lichtvollen und harmonischen Gedanken, möge die positive Dunkelheit euch ihr Mysterium lehren!
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